„Wer hebt denn extra den Müll auf?“ – „Darf ich das auch wieder befüllen?" - „Wie soll das denn funktionieren?“

Diese komischen Fragen tauchten am Montag zum Trainingsbeginn immer wieder auf. Doch keine Sorge! Es ist Rosenmontag und dieser Termin wird beim TTV Brake traditionell für ein lustiges Turnier genutzt. Dazu trafen sich 21 mehr oder weniger verkleidete Spielerinnen und Spieler (Vorjahr 17), um die Rosenmontagsplakette für 2025 auszuspielen.
   

Das Besondere am Rosenmontagsturnier ist, dass die Tischtennisschläger in der Sporttasche bleiben. Stattdessen überlegen sich die Mitglieder des Festausschusses ein alternatives Spielgerät. Diesmal hatte jemand die zahlreichen Papp-Verpackungen von 6er-Pack-Tischtennisbällen aufgehoben - und schon war die Idee für das Wettkampfgerät für das diesjährige Turnier geboren.
 

Zunächst wurden zehn Doppel zusammengelost. Bei 21 Teilnehmern teilten sich Stefanie Lehwald und Hans-Georg Barghop einen Platz und spielten abwechselnd mit Silvia Peters zusammen.

Anschließend wurde das Geheimnis um das Spielgerät gelüftet und die kleinen handgroßen Pappkartons wurden an die Spielerinnen und Spieler verteilt. Die ersten Reaktionen waren noch skeptisch. Manch einer beschwerte sich: "Meine Finger sind viel zu dick, um in die Verpackung zu passen!". Doch der Festausschuss ließ sich durch diese mehr oder weniger unqualifizierten Äußerungen nicht beirren. Er wies darauf hin, auch der TTV Brake wolle und könne sich dem Thema Nachhaltigkeit bzw. Recycling nicht verschließen und forderte zum zügigen Spielbeginn auf.

Gemäß Spielplan musste jeder gegen jeden spielen. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wurden pro Spiel dieses Jahr aber nur 30 statt 40 Punkte ausgespielt. Zum Schluss wurden die erspielten Punkte je Doppelspiel addiert und hiernach die Platzierungen ermittelt.

Dann ging es los und – oh - Wunder: Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kamen bemerkenswerte Ballwechsel zustande. Manchem Narren merkte man kaum an, dass er nicht mit seiner gewohnten Kelle spielte - die Schläge waren genauso unkontrolliert wie man es auch aus seinem Wettkampfbetrieb kannte.

Nach neun Wettkampfrunden ging es an die Auswertung - und diese brachte einige sehr knappe Entscheidungen. So trennten die Plätze 4 bis 9 lediglich 16 Punkte. Also nicht einmal 2 Punkte Unterschied pro Spiel. Die ersten drei Doppel waren hingegen ein ganzes Stück enteilt, lagen aber wiederum auch alle innerhalb von nur 7 Punkten Differenz. Rang 3 sicherten sich am Ende Axel Büsing und Marco Keppel mit 151 Punkten. Platz 2 konnten sich mit 157 Punkten Jens Meißner und Habbo Janßen holen. Mit nur einem einzigen Punkt mehr siegten am Ende unsere neuen Rosenmontagskönige Julian Meißner und Mark Zele (158 Punkte). Dies zeigt einmal mehr, dass wirklich jeder Ballwechsel bei diesem Turnier entscheidend sein kann.

Apropos Mark Zele: Kein Wunder, wenn der Name unbekannt vorkommt. Mark wollte tatsächlich an diesem Abend während seines vorübergehenden Arbeitsaufenthalts in Brake einfach nur ein paar Bälle trainieren und hatte online einen Verein gesucht. In das Turnier ist er also mehr oder weniger unfreiwillig hineingeraten. Der aus der Nähe von Ulm stammende Mark freute sich dafür doppelt und dreifach über diesen spontanen Erfolg zum Feierabend und wird diesen Tag in Brake hoffentlich noch lange in Erinnerung behalten.
 

Für Getränke und Knabbereien, die Grundlage für einen lockeren und spaßigen Abend, hatte der Festausschuss gesorgt. Dafür abschließend ein ganz herzliches Dankeschön und ein herzliches "Helau und Alaaf"!

(Fabian Ostendorf-Walter)